Dem Raumgefüge des klassizistischen gründerzeitlichen Justizpalastes wird durch einige Maßnahmen, die am dreidimensionalen Potential des Gebäudes arbeiten, überlagert: im ersten Obergeschoss eine Konzentration der bisher im Gebäude verstreuten Bibliotheken in einer ausgeräumten Zimmerschichte. Dem Benutzer gibt diese sich mit einer inneren Fassade im freigelegten umlaufenden Korridorsystem zu erkennen. Eine Meublage mit Desksharing-Arbeitsplätzen wird im breiten Gangbereich des Hochparterres eingestellt, und ist von der Wirkung so konzipiert, dass die Wahrnehmung des gewölbten Flurs nicht gestört wird. Eine Lichthaube wird über dem bislang unbelichteten Stiegenhaus eingebaut, und dient auch dem Rauchabzug im Brandfall. Die Form ist aus den Randbedingungen des darüber befindlichen Dachgespärres generiert. Ausgehend von der neuen Sicherheitsschleuse in der Eingangshalle wird mit neuem Beleuchtungskonzept und Brandschutzmaßnahmen der gesamte Erschließungsbereich des Gebäudes umgestaltet.
Bauherr:
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Team ARTEC Architekten:
Bettina Götz und Richard Manahl
Maria Kirchweger, Marie-Theres Holler, Ronald Mikolics
Fotografie:
Paul Ott
ARTEC Architekten (Modell)
Planungsbeginn: 1999
Baubeginn: 2001
Die Presse, Spektrum, Wien, 06.02.1999. Waechter-Böhm, Liesbeth: "Wo Finger in den Raum ragen"
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Architektur Aktuell, Wien, Nr. 226, 1999. Waechter-Böhm, Liesbeth: "Auf den funktionellen Punkt
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www.architektur-aktuell.at
SKIN 02 Nov 06, Architektur&Bauforum, Wien Wojciech Czaja: „Häuser lassen Hüllen fallen“
Pol Oxygen, Issue 8/2004, Redfern, Australia